Regeneration von indigenem Land
Indigenes Land hat heute einen großen Anteil an der weltweiten Artenvielfalt. Wir kaufen das ursprüngliche Land der Kogi zurück und übergeben es ihnen, damit sie das tun können, was ihrer Expertise entspricht – die Erde regenerieren.
Warum wir das urspüngliche Land der Kogi zurückkaufen
Die Kogi erzielen außergewöhnliche Ergebnisse bei der Landregeneration. Sie haben es geschafft, das durch illegalen Drogenanbau und Überweidung degradiertes Land in wenigen Jahren zu regenerieren.
Sie folgen jedoch einem ganz anderen Prozess als wir, denn sie arbeiten mit der zugrunde liegenden natürlichen Ordnung des Lebens selbst, um wieder üppige Wälder und blühende Ökosysteme zu schaffen.
Munekan Masha:
Der Erde helfen, wieder zu gedeihen
Die Kogi haben eine besondere Art, ihr Land zu regenerieren, was zu erstaunlichen Ergebnissen in Bezug auf die Artenvielfalt führt. Die Menschen sind nicht die Hauptakteure dieses Regenerationsprozesses, sondern ihre Rolle besteht vielmehr darin, die richtigen Bedingungen zu schaffen und aufrechtzuerhalten, damit sich das Land selbst regenerieren kann.
Im Folgenden geben wir einen allgemeinen Überblick über die wichtigsten Schritte dieses Prozesses.
Analyse der heiligen Orte des Landstückes
Zuerst identifizieren die Kogi Mamos die heiligen Orte in dem zurückgegebenen Stück Land und untersuchen, ob sie beschädigt wurden oder noch gesund und aktiv sind. Diese Arbeit wird energetisch mit dem Orakel überprüft.
Reinigung der Gedanken und Unterstützung des Landes
Dann befreien die Mamos das Land von den Gedanken, die dem Land Schaden zugefügt haben und die dort noch zu finden sind, auch wenn die früheren Besitzer den Ort schon lange verlassen haben. Energetische und physische rituelle Gaben werden von den Mamos regelmäßig an den heiligen Orten dargebracht, um die Lebenskraft des Landstückes wieder zu stärken.
Die Erde wieder erblühen lassen
Die Kogi wohnen der Landregeneration beobachtend bei. Manchmal werden invasive Arten entfernt, aber fast nie werden Bäume oder Pflanzen gepflanzt. Die Mamos unterstützen die Selbstheilungskräfte des Ökosystems energetisch und vertrauen auf die Intelligenz der Natur, die die physische Regenerationsarbeit erledigt.
Cabildo Gobernador Kogi spricht über das Land
„Ohne ein Territorium seid ihr als Volk nichts. Ihr müsst euer Land besitzen und es gut hüten. Woher kommt das Wissen? Woher kommt die Kraft? Sie kommt von den Bergen, sie kommt von den Flüssen, sie kommt von den Bäumen.
Jedem Volk wurde ein Land hinterlassen, das es gut hüten soll. Am Anfang der Zeit wurden ihnen die ursprünglichen Anweisungen übergeben, wie sie ihr Gebiet hüten und es den kommenden Generationen gut hinterlassen sollen.
Wo befinden sich die ursprünglichen Anweisungen dafür? Sie sind an den heiligen Orten zu finden. Dort kannst du alles lernen.“ – Arregoces Conchacala
Ein Mamo spricht über das Territorium
„Jedes ursprüngliche Territorium ist wie ein Körper. Es hat Organe, einen Kopf, Beine, ein Herz und Adern. Wenn du einen Teil des Territoriums abschneidest, ist es so, als würdest du einen Teil des Körpers beschädigen, es wird sich immer auf den ganzen Körper auswirken.
Die Bäume sind wie die Haare und die Mineralien im Boden sind die Organe. Haare können wieder wachsen, aber wenn du ein Organ herausnimmst, wie willst du dann leben? Wie willst du es wieder ersetzen?
Die meisten verstehen nicht, dass die Mineralien und Metalle im Boden das Leben über dem Boden im Gleichgewicht halten. Sie dürfen niemals beschädigt oder entnommen werden, sonst stirbt die Erde.“ – Mama Shibulata
Die Landrückkaufsziele der Kogi
Die Kogi leben heute zusammen mit ihren drei Nachbarstämmen in den mittleren und höheren Lagen der Sierra Nevada de Santa Marta.
Die unteren Gebirgszüge werden immer noch von nicht-indigenen, kolumbianischen Bauern bewohnt, die dort ihre Städte und Wohnungen errichtet haben. Die Kogi haben mehrere Ziele für ihren Landrückkauf und wir unterstützen sie dabei:
Schaffung eines durchgängigen Korridors aus indigenem Land von den Gipfeln der Sierra Nevada bis zu den Küsten der Karibik
Wiederherstellung aller heiligen Orte im ursprünglichen Territorium ihrer Vorfahren innerhalb der „schwarzen Linie“
Regeneration des Bodens und Schaffung von Lebensraum für Arten, die in den niedrigen Lagen des Gebirges bedroht oder ausgestorben sind
Der Landrückkaufsprozess
Häufig gestellte Fragen
Die Vorfahren der Kogi, die große Tairona-Zivilisation, bewohnten einst ein großes Gebiet in der Sierra Nevada de Santa Marta. Die Kogi sind ihre Nachkommen und haben ein Recht darauf, ihr angestammtes Land zurückzubekommen. Davon profitieren nicht nur sie, sondern die ganze Welt, denn sie regenerieren das Land und schaffen Artenvielfalt.
Die Kogi bieten uns verschiedene Grundstücke an und wir wählen eines aus, das unserer aktuellen finanziellen Situation und den Prioritäten der Kogi entspricht.
Die Eigentümer sind das indigene Volk der Kogi, vertreten durch die politische Organisation Organizacion Gonawindua Tayrona.
Das Eigentum wird in einem kolumbianischen Titel geregelt und ist nicht zeitlich begrenzt.
Heutzutage haben die Kogi ihre eigenen Anwälte, die vor Gericht für die Landrechte der Kogi kämpfen und damit sehr erfolgreich sind.
Das ist eine sehr schwierige Frage, denn die Kogi haben Landstücke, die sie priorisieren. Theoretisch wollen sie alles Land innerhalb der „schwarzen Linie“ zurückkaufen. Da der Prozess des Landrückkaufs langsam abläuft, ändern sich die Preise für das Land jedes Jahr und es kann kein Gesamtbetrag berechnet werden.
Denn das ist leider die Situation, in der sich viele indigene Völker auf der ganzen Welt befinden, auch wenn wir bereits im 21. Jahrhundert sind.
Nein, je näher du dem Strand der Karibik kommst, desto teurer wird es.
Sie leben von 20-30% davon und regenerieren 70-80% und geben es der Natur zurück.
Laufende Projekte
Landkauf in Europa
Die Kogi haben immer darauf hingewiesen, dass wir alles, was wir von ihnen lernen, in unserem Land anwenden sollten. Deshalb suchen wir nach Land in Europa und da das Kogi-Orakel Italien ausgewählt hat suchen wir jetzt nach Land in Italien.
Auf ungefähr 100 Hektar oder mehr möchten wir gemeinsam mit den Mamos herausfinden wie Regeneration und Bewirtschaftung von Land in Europa unter Einbeziehung der heiligen Orte und der unsichtbaren Struktur eines Territoriums funktionieren könnte.
Deshalb sind wir auf der Suche nach Grundstücken mit Gebäuden, die in Italien verkauft werden (vorzugsweise im mittleren und nördlichen Teil). Wenn du welche kennst, lass es uns bitte wissen.
Kauf einer 108 Hektar großen Finca
Die Kogi baten uns, die Finanzierung einer Finca mit 108 Hektar zu priorisieren. Diese Finca liegt in der Nähe des Dorfes Awiaka und kostet etwa 275.000 €. Das Land enthält viele heilige Stätten und wurde in den letzten Jahrzehnten durch Überweidung zerstört. Auf diesem Stück Land wollen wir in Zusammenarbeit mit einer Universität den Prozess zur Regenerierung der Natur der Kogi im Detail analysieren.
Dazu soll es parallel ein Zwillingsprojekt zur Landregeneration in Italien geben. Wir sind auf der Suche nach Spenden sowohl für den Landrückkauf in Kolumbien als auch für das Forschungsprojekt.
Abgeschlossene Projekte
4 Hektar große Finca
Neben dem Kogi-Dorf Awiaka liegt ein kleines Stück Land, das für die Kogi einen sehr hohen Wert hat. Es liegt nicht nur in einem Gebiet, das von den früheren kolumbianischen Besitzern stark abgeholzt und für ihre Tierhaltung genutzt wurde, sondern es gibt es dort auch mehrere sehr wichtige heilige Orte. Wir konnten das Geld aufbringen, um dieses wichtige Stück Land zurückzukaufen und es wieder an seine rechtmäßigen Hüter zu übergeben: die Kogi.
59 Hektar große Finca
Am einem steilen Berghang liegt ein Stück Land, das sehr biodivers ist. Abgesehen von den heiligen Stätten an diesem Ort finden wir hier besonders viele der wilden Tiere, die in den unteren Gebirgszügen der Sierra Nevada de Santa Marta leben. Wir konnten das Geld aufbringen, um dieses wichtige Stück Land zurückzukaufen und es wieder an seine rechtmäßigen Hüter zu übergeben: die Kogi. Im Moment wird das Land dort in Ruhe gelassen und nicht besiedelt, auch wegen der steilen Berglage. Nur die Mamos kommen, um ihre Opfergaben an den heiligen Stätten darzubringen.